Auch Gewürze haben ihre Jahreszeit!
Grundsätzlich können Kräuter und Gewürze das ganze Jahr über frisch oder getrocknet eingesetzt werden, um Speisen und Getränke geschmacklich zu veredeln. Trotzdem verbinden wir mit bestimmten Geschmacksrichtungen oftmals auch die jeweiligen Jahreszeiten. Der Klassiker ist hier sicherlich Zimt als Weihnachtsgewürz zu bezeichnen und das, obwohl wir das ganze Jahr über Milchreis mit Zimt und Zucker, Pfannkuchen, Crêpes und vieles mehr mit Zimt genießen. Aber die Zimtsterne und anderes Wintergebäck dominieren das Empfinden, dass es sich um ein Weihnachtsgewürz handeln muss.
Warum kommen im Winter überwiegend deftigere Speisen mit schärferen Gewürzen auf den Tisch?
Die Antwort liegt in der Natur der Sache: Es ist kälter, wir frieren leichter und sehnen uns nach wärmenden und durchblutungsfördernden Speisen und Getränken. Automatisch kommen mehr Eintöpfe, Wildspeisen, Schmortöpfe und deftige Braten auf den Tisch. Heiße Suppen helfen uns nach einem Winterspaziergang schnell wieder zu wohliger Wärme zu gelangen. Auch empfiehlt es sich, eine schöne „Goldene Milch“ zu trinken. Der heißgeliebte Glühwein oder Punsch darf auch nicht fehlen, heißer Tee sorgt ebenfalls für Behaglichkeit.
Durch längere Kochzeiten und schärfere Gewürze wie Pfeffer in den unterschiedlichsten Sorten (z.B. Szechuan, Mandarinen, Langer oder Tasmanischer Pfeffer), Ingwer, Galgant und Chilis kommt Feuer in die Kochtöpfe, verfeinert wird mit weiteren stark erwärmenden Gewürzen wie Zimt, Nelken, Piment und Anis. Natürlich kann man auch mit wunderbaren Gewürzmischungen arbeiten, die gerne in der orientalischen Küche zum Einsatz kommen.
Warum ändern sich im Frühling unsere Essgewohnheiten?
Der Frühling naht und mit ihm ändern sich die Essgewohnheiten. Die ersten Sonnenstrahlen wecken die Vorfreude auf unbeschwerte, sommerliche und leichtere Kost bei warmen Temperaturen.
Wir schwenken langsam um von der stark wärmenden Winterkost zu Salaten, den ersten frischen Gemüsen und leichteren Fisch- und Geflügelgerichten. Je nachdem wie weit der Frühling voranschreitet, werden die ersten frischen Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian, Basilikum, Majoran und Oregano auf Fensterbänken, Balkonen und im Garten kultiviert.
Wer hierfür keinen Platz hat, darf sie natürlich auch gerne in getrockneter oder tiefgefrorener Variante verwenden. Für die kälteren Frühlingstage kann auch ein schönes Currygericht mit frischen Früchten ein schönes Jahreszeiten-Übergangsgericht darstellen. Würzig, aber nicht zu scharf, fruchtig und trotzdem durch die Curry-Gewürzmischung wärmend.
Warum sollte es im Sommer leichte und bekömmliche Kost sein?
Im Sommer lieben wir es fruchtig, frisch, leicht und bekömmlich. Die Wärme kann sich belastend auf den Körper auswirken, sodass wir ihn nicht auch noch mit schwerer Kost beanspruchen sollten. Wir greifen zu frischen Salaten, die sich großartig mit frischen Kräutern wie Petersilie, Dill, Kerbel, Liebstöckel oder den mediterranen Kräutern verfeinern lassen.
Leichte Fischgerichte lassen sich mit erfrischenden Varianten, wie z.B. mit Zitronenpfeffer, Zitronengras oder Korianderblättern und Kurkuma aufpeppen.
Es wird gegrillt! Dazu können leichte Kräuter-, Joghurt- oder Quarkdips gereicht werden, genauso wie frisches gegrilltes Gemüse. Grillsaucen und Chutneys lassen sich auch ganz einfach selbst machen, ebenso wie Kräuterbutter. Ein frischer Fruchtsalat kann z.B. durchaus mit rotem Kampot Pfeffer, oder aber Tonkabohne und/oder Vanille veredelt werden. Keine Lust zu kochen? Dann kaufen Sie sich einfach ein leckeres Baguette, Ziegenfrischkäse oder normalen Frischkäse und veredeln Sie diese Häppchen mit vielen unterschiedlichen Gewürzen, wie z.B. Paprika de la Vera, Pfeffer oder Kräutern in allen Variationen.
Warum der Herbst eine gute Vorbereitung auf den Winter ist?
Der Sommer geht, es wird kühler und oftmals windiger. Der Körper muss sich nun langsam wieder daran gewöhnen, dass es wieder kälter wird. Sehr schnell stellt sich das Bedürfnis nach zusätzlicher Wärme ein und wir beginnen unsere Nahrung umzustellen, was auch bedeutet, dass zunehmend wieder würzigere Speisen auf den Tisch kommen. Abends wird plötzlich wieder Tee getrunken. Immer mehr Teesorten setzen heute neben dem Geschmack zusätzlich auf die wärmende Wirkung von Gewürzen, wie z.B. Anis, Zimt, Ingwer, Pfeffer, Chili, Tulsi, Nelken und Kardamom.
Veröffentlicht am 24.01.2022