Die orientalische Küche – wie ein Märchen aus 1001 Nacht
Die orientalische Küche setzt sich aus vielen verschiedenen Facetten zusammen: Es gibt regionale, einfache, religiöse, medizinische und höfische Traditionen. Alle diese Traditionen verschmelzen zu einer unnachahmlichen interessanten und vielseitigen Küche.
Warum sind gerade die Menschen im orientalischen Raum so gastfreundlich?
Die Gastfreundschaft im Orient ist legendär und hat uralte Wurzeln. Sie fand ihren Ursprung vermutlich zu der Zeit, als das Reisen noch beschwerlich war, sehr lange dauerte und sich auch die Nachrichten nur sehr langsam verbreiteten. So verband man das Nützliche mit dem Angenehmen. Bei einem guten Essen wurden die Nachrichten ausgetauscht, die die Gäste zu erzählen hatten.
Warum erfreuen sich mittlerweile auch bei uns gut gefüllte Tische mit sogenannter „Mezze“ großer Beliebtheit?
Besonders beeindruckend sind die für den Orient typischen Mezzetafeln, wobei es sich um viele kleine Vorspeisen handelt, die meist schon den ganzen Tisch einnehmen. Was hierzu niemals fehlen darf, ist frisch gebackenes Brot, in unterschiedlichen Varianten je nach Ländertradition und natürlich Gewürze. Die vielen unterschiedlichen Vorspeisen sehen nicht nur sehr appetitlich aus, sondern sind durch die landestypischen Zubereitungsformen echte Gaumenkitzler und wecken die Lust auf mehr. Sie bilden den perfekten Einstieg in einen geselligen Abend.
Andere Länder, andere Traditionen:
Alle am südlichen und östlichen Mittelmeer gelegenen Länder haben Ihre Eigenheiten und Traditionen, wenn es um die Zusammensetzung und das Würzen ihrer Speisen geht, aber trotzdem lässt sich so etwas wie ein roter Faden erkennen, der Gemeinsamkeiten zum Vorschein bringt.
Wir können uns nach Lust und Laune auf kleine oder große kulinarische Reisen begeben. Besonders praktisch sind dabei fertig aufeinander abgestimmte Gewürzmischungen, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.
Warum die orientalische Küche schon längst bei uns angekommen ist?
Namen wie: Hummus, Falafel, Fladenbrot, Köfte, Safranreis, Lamm Tajine, Bulgur, türkischer Honig, Halva, Kichererbsen und Sesambällchen sind uns längst bekannt und lassen sich sogar in einigen Supermärkten in fertiger Form finden.
Die Marokkanische Küche ist weltbekannt für Ihre Vielfalt. Marokkanische Köchinnen vermahlen Ihre Gewürze am liebsten im Mörser. Ist ein Haushalt sehr wohlhabend, kann es sein, dass sich zwei Küchen im Haus befinden: eine modernere für den täglichen Bedarf und eine, um traditionelle Gerichte bei besonderen Anlässen zubereiten zu können.
Gerne werden Gewürze wie Safran, Kreuzkümmel, Paprikapulver, Kurkuma, Minze und Petersilie verwendet. Auch Gewürzmischungen wie Lamm Tajine finden Anwendung in der Küche. Die Tajine ist ein Tongefäß in dem auch heute noch gekocht wird.
Die Gewürzmischung Ras el Hanout wird übersetzt mit Chef des Ladens, weil sie nur vom Chef persönlich gemischt werden darf. Diese orientalische Mischung besteht aus Paprika, Ingwer, Koriander, Zimt und Kurkuma und eignet sich für Gemüse, Fleisch und Fisch.
Die persische Küche ist in Deutschland noch immer nicht so bekannt, was sehr bedauerlich ist, denn sie ist sehr interessant. Gerne denken wir dabei an „1000 und eine Nacht“ und die Geschichten von ausschweifenden, üppigen Gelagen. Auch heute noch spiegelt sich in der persischen Küche eine Mischung der Könige und der eher rustikalen Dorfküche aus den vergangenen Tagen.
Besonders die medizinischen Eigenschaften der Zutaten werden geschätzt. So kocht man je nach Gemütsverfassung des Gastes, um ihm zu einer inneren Harmonie zu verhelfen. Hierzu sind Gewürze besonders gut geeignet, die auch schon durch Dioskurides und Hippokrates hochgelobt wurden. Geprägt wird die persische Küche durch Safran, Zimt, Kurkuma und schwarzen Pfeffer.
Eine weitere klassische orientalische Gewürzmischung ist der Baharat. Man kann diese Mischung als Allrounder bezeichnen, da sie zu sehr vielen Speisen passt. Enthalten sind üblicherweise: Kardamom, Pfeffer, Nelken, Paprika, Muskat, Zimt und Piment, wobei die Zusammensetzung auch etwas variieren kann.
Warum lieben wir die sehr süßen orientalischen Naschereien?
Sie sind legendär und können echte Seelentröster sein. Die besonders süßen orientalischen Naschereien, die oftmals mit Zimt gewürzt werden, bezeichnet man als Baklava und sie enthalten sehr viel Zucker, Honig und gerne auch Marzipan. Eine weitere klassische Zutat ist Rosenwasser. Hergestellt werden sie meistens aus Blätter- oder Filoteig und Mandeln, Pistazien und Walnüsse dürfen keinesfalls fehlen.
Welche Gewürze werden häufig in der orientalischen Küche verwendet?
Veröffentlicht am 12.10.2021