Kurkuma – Das Tor zum Orient
Während die fernöstliche “gelbe Wurzel” in Deutschland hauptsächlich als Gewürz verwendet wird, dient Kurkuma in der ayurvedischen Medizin schon seit Jahrhunderten als Heilmittel. Der orange bis tief gelbe Farbstoff Curcumin der “Zauberknolle” verleiht nicht nur dem Curry seine typische Farbe, sondern gilt auch als reinigend und belebend.
(Quelle: Pixabay)
Wo wächst Kurkuma?
Die Gelbwurzel aus Südasien wird größtenteils in Indien angebaut. Die Pflanze wird bis zu einen Meter hoch und bildet einen starken Wurzelstock. Bereits seit über 4000 Jahren ist in Indien die Verwendung der Kurkuma-Knolle belegt. Heute ist Indien das führende Anbauland und verbraucht etwa 80% der Welternte.
Kurkuma als Gewürz
Kurkuma bedeutet übersetzt “gelbe Wurzel” und wird in Indien auch als „Gewürz des Lebens“ bezeichnet. Seine knollige Form ähnelt stark der Ingwerwurzel und kann in verschiedenen Formen zum Kochen und Würzen eingesetzt werden:
Curcumin als Heilmittel
Die heilende Wirkung von Kurkuma wurde fernöstlich schon vor Jahrhunderten geschätzt und angewandt. Auch in der westlichen Medizin und Forschung hat die gelbe Wurzel in den letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen. Der wichtigste Inhaltsstoff des Kurkumas ist Curcumin. In vielen Studien wurde die Wirkung von Curcumin bei der Behandlung verschiedener Krankheitsbilder im Labor untersucht.
Durch seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften soll Kurkuma unter anderem vor Alzheimer schützen und gegen Krebs vorbeugen. Bisher fehlen aber aussagekräftige wissenschaftliche Studien außerhalb des Reagenzglases im Labor, die diese Wirkung bestätigten.
Kurkuma regt die Verdauung an
Einig ist man sich darüber, dass Kurkuma gut für die Verdauung ist. Curcumin unterstützt die menschliche Verdauung, indem es die Produktion der Gallensäure anregt. Diese wiederum hilft dem Darm Fette zu verarbeiten und beugt dadurch Völlegefühl und einen Blähbauch nach dem Essen vor.
Kurkuma wirkt je nach Dosierung unterschiedlich effektiv im Körper. Die regelmäßige Verwendung von Kurkuma beim Kochen kann zwar durchaus präventive Wirkungen haben, jedoch sind für gesundheitsfördernde Effekte größere Mengen notwendig.
Durch die Einnahme von Kurkumakapseln wird dem Körper das Curcumin in höherer Konzentration zugefügt. Um die Wirkung zu verstärken, kann es gemeinsam mit Piperin, einem Wirkstoff aus schwarzem Pfeffer, eingenommen werden. Das Curcumin in Kapseln – mit oder ohne Piperin versetzt – kann der Körper insgesamt besser als das im Curry verwendete Kurkuma verwenden, da es hier in einer höheren Konzentration vorkommt.
Kurkuma in der Küche
Möchte man die „Wunderknolle“ mit in seine Ernährung aufnehmen, gibt es viele leckere Möglichkeiten und Rezepte zum Ausprobieren. Currys, Gemüsebeilagen, Blumenkohl oder Kartoffeln können durch das besondere Aroma von Kurkuma verfeinert werden. Aber auch leichte Speisen, beispielsweise eine Möhren-Kurkuma-Suppe, lassen sich mit dem Gewürz zubereiten.
„Goldene Milch“ – das neue Kultgetränk
Neben dem bekannten Curry liegen in letzter Zeit Kurkuma-Drinks bei uns im Trend. Die gesundheitsfördernde und belebende Wirkung der Gelbwurzel ist auch in der westlichen Küche angekommen. Die Goldene Milch ist ein leckeres Getränk und kann einfach und schnell zuhause zubereitet werden. In warmer Mandel- oder Kuhmilch verrührt man Kurkumapulver, etwas Honig, Ingwer, Kardamom und Muskatnuss und erhält eine köstliche Milch, die durch ihre goldgelbe Farbe ein echter Hingucker ist. Wenn einem das Gewürzemischen für die „goldene Milch“ zu kompliziert ist, kann man mittlerweile auch Fertigmischungen der Kurkuma-Latte kaufen.
Wegen der intensiven Farbe der Wurzel wird Kurkuma teilweise auch zum Einfärben von Kleidung verwendet. Die Lebensmittelindustrie nutzt den Farbstoff ebenfalls zum Kolorieren von Senf, Teigwaren, Fruchtgummis oder süßen Cremes. Die Kurkuma-Knolle ist also unglaublich vielseitig einsetzbar und wird bei uns immer bekannter und beliebter – sei es als Gewürz, zum Färben oder als Heilpflanze.
Veröffentlicht am 16.04.2018