Das kleine Pfeffer ABC – Teil 1
Ein paar Eckdaten rund um das Thema
Woher stammt der Pfeffer?
Pfeffer stammt vermutlich aus den Wäldern der Malabarküste in Indien. Entdeckt wurde er bereits vor rund 4000 Jahren. Heutige Anbaugebiete sind vor allem Indien, Indonesien, Vietnam und Brasilien.
Seit wann ist Pfeffer bekannt und wann kam er nach Europa?
Mit Eseln und später mit Kamelen transportierten die Perser den Pfeffer zu den Handelsplätzen der Phönizier am Mittelmeer und von dort gelangte er in den gesamten Mittelmeerraum. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen Europas über Pfeffer stammen aus der Frühzeit des antiken Griechenlands (5. und 4. Jahrhundert vor Chr.).
Nachdem das Monopol der Araber im Jahr 961 gebrochen war, beteiligten sich die Städte Venedig und Genua am Handelsgeschäft mit Syrien und Ägypten. Unter allen gehandelten waren stand Pfeffer an erster Stelle. Die orientalischen Erzeugnisse gelangten über den Brennerpass nach Innsbruck, von dort ging es z.B. weiter zu den Fuggern nach Augsburg.
Pfeffer, das Lieblingsgewürz der Deutschen
Pfeffer ist auch heute noch das am meisten verwendete Gewürz. Man sagt, dass jeder deutsche im Durchschnitt ca. ½ Pfund pro Jahr verbraucht.
Wie wächst der Pfeffer?
Pfeffer wird weitgehend in sogenannten Pfeffergärten kultiviert. Die Pflanzen klettern entweder hopfenähnlich an Stangen oder an extra angepflanzten Bäumen empor. Die Pflanzen tragen im 3. Jahr Früchte, liefern aber den vollen Ertrag erst ab dem 7. Jahr. Dann bleiben sie 20 Jahre ertragsfähig.
Pfeffer und Salz? Schon seit je her ein beliebtes Zusammenspiel
Im bekanntesten römischen Lehrbuch der Gourmets, im Apicius Kochbuch, wird Pfeffer nahezu in jedem Rezept für salzige Speisen erwähnt. Besonders beliebt waren kräftige Würzweine. So manchem feisten Senator wird wohl der Atem gestockt haben, weil die römischen Köche Kitz, Wachteln und Wildschweine mit vollen Händen voll Pfeffer würzten.
Pfefferkörner wurden zu speziellen Anlässen nach den Mahlzeiten auch als Konfekt gereicht. Die kandierten Körner erzeugten dann den nötigen Durst, um die Gäste auf die anschließenden Trinkgelage vorzubereiten.
Pfeffer als Heilmittel
Es ist immer wieder absolut beeindruckend, was Menschen bereits vor Jahrtausenden so alles über die Inhaltsstoffe von Pflanzen herausgefunden haben – und zwar einfach nur durch geduldiges Ausprobieren und Experimentieren und mit einfachsten technischen Mitteln! Das Erstaunlichste daran: Teilweise wusste man damals sogar um einiges mehr, als das, was heutige Wissenschaftler erst durch langwierige Tests in High-Tech-Laboren nachweisen können.
Und so ist es auch mit dem Wissen über den schwarzen Pfeffer:
Fast unglaublich, was insbesondere die alten Inder über seine heilenden Wirkungen wussten. Bestens Bescheid wussten diese genialen Pflanzentüftler nicht nur über seine wichtigste – heute eben auch wissenschaftlich nachgewiesene – pharmakologische Eigenschaft: nämlich die entzündungshemmende, fiebersenkende und immunstärkende Wirkung des Inhaltsstoffes Piperin, der inzwischen sogar in einigen Medikamenten angewandt wird. Sie wussten auch, dass schwarzer Pfeffer wirksam gegen Atemprobleme helfen kann und hier ganz besonders der Lange Pfeffer.
Veröffentlicht am 29.10.2020