Estragon – das dominante Küchenkraut
Zu welcher Pflanzenfamilie gehört der Estragon?
Er gehört der Familie der Korbblütler an, man vermutet seinen Ursprung in Asien. Estragon Pflanzen können bis zu 130-150 cm hoch werden und sind mehrjährig. Kurz bevor sie anfangen zu blühen, ist der ätherische Ölgehalt am höchsten, man verwendet die Blätter entweder frisch oder getrocknet.
In China wurde Estragon schon sehr früh als Gewürz erwähnt. Die Araber nutzten ihn ebenfalls schon zum Würzen und nannten ihn „tarhun“, woraus später in Europa „dragon“ wurde. So entstand der Name „Drachenkraut“. Aus „dragon“ wurde dann später in Frankreich „Estragon“, und dieser Name wurde in Deutschland übernommen.
Wie schmeckt Estragon?
Estragon hat einen würzigen Geschmack, mit einem leicht an Anis erinnernden Aroma, welches durch eine leichte Bittersüße dominiert wird.
Wir unterscheiden zwischen dem französischen und dem russischen Estragon. Dem französischen wird eher ein süßlich aromatischer Geschmack nachgesagt, während der russische in die herbere Richtung geht.
Das dominante Aroma von Estragon lässt sich durch kein anderes Küchenkraut geschmacklich ersetzen. Verwendet wird er gerne zusammen mit Bohnenkraut, Fenchel, Lavendelblüten, Oregano, Rosmarin und Thymian.
Wofür verwendet man Estragon?
Estragon gehört ganz sicherlich nicht zu den Küchenkräutern, die häufig im heimischen Gewürzregal anzufinden sind. Kennen tut dieses wunderbare Kraut vermutlich jeder als klaren Bestandteil des französischen Klassikers „Sauce Béarnaise“. Estragon wird gern auch für Salate, Suppen, Fleisch und zum Herstellen von Kräuterbutter oder Quark verwendet. Wenn es um Fleischgerichte geht, passt er gut zu Lammgerichten.
Ein weiteres Haupteinsatzgebiet des Estragons ist neben der Sauce Béarnaise der Estragon-Senf, der in Deutschland eher nicht so bekannt ist, dafür aber in Österreich ein absoluter Klassiker für alle die gerne scharfen Senf mögen. Hier wird er besonders gerne zu Fisch- und Fleisch gegessen oder zum Verfeinern von Soßen genommen, denen er mit seinem würzig-scharfem Kräuteraroma den letzten Schliff verpasst.
Zum Verfeinern von einer selbstgemachten Vinaigrette oder einer Salatsoße eignet er sich ebenso, wie zum Marinieren von Fleisch. Natürlich passt er ganz klassisch zu Brat- und Bockwurst.
Die Franzosen lieben Ihren Estragon, um Geflügelgerichte zu verfeinern. Hier wird er gern auch in Mayonnaise verarbeitet.
Zusammen mit anderen Kräutern nimmt man Estragon auch gerne zum Würzen von Ölen, und ebenso beliebt ist der Estragon Essig.
Heilende Wirkungen von Estragon:
Besonders in der Volksheilkunde in Frankreich soll man die heilenden Wirkungen schon lange schätzen. Die ätherischen Öle sollen z.B. gegen Blähungen hilfreich sein. Die Bitterstoffe im Estragon regen die Verdauung an und sorgen so dafür, dass besonders fette Speisen bekömmlicher werden. Als Tee getrunken soll Estragon den Stoffwechsel anregen. Ebenfalls bei Rheuma und Gicht soll er sich als Heilkraut bewährt haben.
Veröffentlicht am 23.07.2021