Kümmel, unterschätzt aber nicht vergessen
Das Gewürz wird oft zur Verzierung von Broten verwendet, um ihnen einen letzten Schliff zu verleihen. Kümmel ist aber weit mehr als nur Dekoration und ein wahres Allroundtalent. Wir stellen ihn vor und nennen Tipps, wie man ihn am besten in seine Ernährung einbauen kann.
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Was ist Kümmel und woher kommt er?
Der Kümmel ist eines der ältesten Gewürze. Er gehört zu der Familie der Doldenblütler und wächst auf den Gräsern der gleichnamigen Pflanze, die bis zu einem Meter hoch werden kann. Die wertvollen Inhaltsstoffe stecken in den braunen, länglichen und kleinen Kümmelfrüchten. Viele sind bestimmt schon häufig an den Pflanzen vorbeigegangen, ohne es zu wissen, denn sie wachsen in ländlichen Gebieten oft wild.
Die Verwendung von Kümmel als Heilpflanze hat eine lange Geschichte. Archäologen fanden Spuren seiner Verwendung in der Schweiz, die sie auf 3000 v. Chr. datieren. Er wächst in Europa, Asien und im Norden Afrikas. Ob auf europäisch zubereiteten Bratkartoffeln oder im Brot, er ist für seinen einzigartigen Geschmack in vielen Nationalgerichten unverzichtbar.
Aber auch in puncto Gesundheit hat er einiges zu bieten. Das Gewürz enthält:
- Kalzium
- Eisen
- Magnesium
- Ballaststoffe
- Vitamin A
Dank des hohen Gehalts an Ballaststoffen fördert er zudem die Verdauung und hilft gegen Blähungen und Völlegefühl. Mit 20g Proteinen pro 100g ist das Gewürz auch besonders bei vegetarischen Sportlern beliebt. Kümmel ist nachgewiesen fungizid, das heißt, dass er bei der Bekämpfung von Pilzerkrankungen hilft.
Das ätherische Öl der Pflanze wirkt sogar antibakteriell und kann den Körper bei der Bekämpfung von Krankheitserregern unterstützen. Studien belegen, dass Kümmelöl bei Entzündungen hilft und sogar Darmkrebs vorbeugen und die Leber und die Niere vor antioxidativem Stress schützen kann.
Wie kann Kümmel am besten im Körper wirken?
Damit die Inhaltsstoffe am besten vom Körper aufgenommen werden können, sollte man den Kümmel gut zerkauen. Da die Kümmelfrüchte sehr klein sind, ist das oft schwierig. Sehr zu empfehlen ist die Zerkleinerung des Gewürzes durch eine passende Passiermühle, bevor man es zu sich nimmt. Der passierte Kümmel kann dann ganz einfach zu Salaten, Beilagen und Gemüse- aber auch zu Fleischgerichte hinzugefügt werden.
Besonders gesund ist der passierte Kümmel in Gemüsesäften, denn das in vielen Säften vorhandene Vitamin C begünstigt die Aufnahme der wertvollen Inhaltsstoffe. Für gesundheitsbewusste Menschen ist bei Säften aber Vorsicht geboten, denn hinter den gepriesenen Säften und Smoothies handelt es sich häufig um Zuckerbomben, die kaum Vitamine oder Mineralstoffe enthalten. Was man bei Säften und Smoothies beachten sollte, ist vor allem die Frische und ob sie pasteurisiert wurden. Am nährstoffreichsten sind Säfte, die vor Ort frisch gepresst werden. Diese haben aber eine sehr kurze Haltbarkeit und sind daher in gewöhnlichen Supermärkten selten. Von den industriell verarbeiteten Säften enthalten die kaltgepressten am meisten Vitamine und Mineralien. Pasteurisierte Säfte enthalten kaum natürliche Nährstoffe und haben viel Zucker.
Die Anwendung von Kümmel in Tee ist ebenfalls weit verbreitet. Er ist ein bekanntes Hausmittel gegen Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden. Kümmeltee ist in vielen Drogerie- und Supermärkten erhältlich. Am besten ist aber, wenn man ihn in Apotheken kauft und einfach einen Teelöffel frisch zerkleinerte Kümmelblüten 10 Minuten in gekochtem Wasser ziehen lässt.
Kümmelöl wird durch Destillation aus Kümmelfrüchten gewonnen. Wichtig bei der Anwendung des Kümmelöls ist, dass er nicht in konzentrierter Form angewendet werden sollte, da er besonders bei Kleinkindern Hautreizungen hervorrufen könnte. Die Webseite eines Heilpflanzenratgebers empfiehlt das Öl zuerst mit Wasser zu verdünnen, bevor es äußerlich aufgetragen wird. Wenn man das verdünnte Öl auf den Bauch reibt, kann dieses auch von außen gegen Verdauungsbeschwerden helfen.
Rezepte mit Kümmel
Ein österreichisches Gourmet Portal hat ein Rezept mit Kümmel veröffentlicht, das den Kümmelgeschmack besonders unterstreicht. Es handelt sich dabei um Schweinefleisch in Kümmelsauce, das am besten mit Semmelknödeln oder Salzkartoffeln schmeckt.
Sollte Lust auf die indische Küche aufkommen, kann man Curry zur Abwechslung einfach mal selber kochen. Es ist leichter als man denkt! Das Gemüse wird wie gewohnt in der Pfanne zubereitet, anschließend fügt man ein wenig Chili, Kurkuma, und Achtung! „Kreuzkümmel“ und Knoblauch hinzu. Zwischendurch wird immer abgeschmeckt und am Ende ein Becher Naturjoghurt hinzugefügt. Mit Reis serviert schmeckt das Gericht am besten. Der Reis wird am besten, wenn man ihn vor dem Kochen mit ein wenig Butter und Kumin (Kreuzkümmel) anbrät und dann kochendes Wasser dazu gießt.
Kürbis und Kümmel sind eine besonders gute Kombination, um das Immunsystem für den Winter zu stärken. Gute Kürbisrezepte findet man reichlich im Internet. Zum Verfeinern kann man den Kümmel in allen Rezepten hinzufügen, die nicht süß sind. Man sollte den Kümmel in kleinen Mengen hinzugeben und das Gericht abschmecken, bevor man mehr hinzufügt.
Fazit
Kümmel ist ein gesundes und schmackhaftes Gewürz, das zu oft unterschätzt wird. Es ist ein wahres Superfood, das schon seit Jahrtausenden zum Würzen und zu medizinischen Zwecken verwendet wird. Es ist reich an Mineralien, Ballaststoffen, Proteinen und Vitaminen. Besonders bei Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen kann Kümmel Wunder bewirken. Kümmeltee hilft, wenn das nächste Mal Verdauungsbeschwerden auftreten, bevor man zu Medikamenten greift. Die Naturapotheke ist schonender für den Körper und hilft manchmal genauso gut. Bleiben die Beschwerden aber länger als eine Woche, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Für ein gestärktes Immunsystem empfiehlt es sich, den Kümmel regelmäßig zu essen, bevor es zu Verdauungsbeschwerden kommt. Am besten ist es, wenn man den Kümmel zerkleinert und in Kombination mit Vitamin C isst. Auf diese Weise werden die Nährstoffe am besten aufgenommen. Passierter Kümmel in Gemüsesäften tut dem Körper besonders gut.
Aus dem Kümmel kann auch Öl gewonnen werden. Das ätherische Öl hilft nachgewiesen besonders gut gegen Verdauungsprobleme, allerdings sollte es vor dem Konsumieren oder Auftragen auf die Haut verdünnt werden. Kümmel kann man in fast jede Speise hinzufügen und er schmeckt in Fleischsaucen und im Brot besonders gut.
Veröffentlicht am 18.07.2018