Gewürzsaucen und Gewürzmischungen
Sie vereinfachen das Würzen und werden zunehmend beliebter!
Gewürzsaucen und Gewürzmischungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn sie machen es dem Verbraucher doch sehr einfach, immer die passende Wahl zu den jeweiligen Speisen zu treffen. Schade ist nur, dass die Menschen dadurch total verlernen, durch experimentieren vielleicht ganz individuelle Gaumenfreuden zu kreieren und zu entdecken. Grundsätzlich ist es natürlich trotzdem besser, Mischungen zu benutzen, als gar nicht zu würzen.
In vielen Teilen der Welt geben erst bestimmte Gewürzmischungen und –saucen dem Gerichten ihren charakteristischen Geschmack. Manche sind einfach, andere überaus aufwendig, und sie bestehen oft aus einer großen Anzahl an Kräutern und Gewürzen. Gewürzmischungen bestehen aus getrockneten Gewürzen, Gewürzpasten aus getrockneten und/oder frischen Kräutern und Gewürzen sowie Ölen und Salzen. Eine kleine Auswahl möchten wir Ihnen in den kommenden Blogbeiträgen vorstellen. Beginnen wollen wir in Afrika…
Afrikanische Gewürzmischungen
In Nordafrika hat man sich die Essgewohnheiten anderer Völker (z.B. der Perser) zu Eigen gemacht, aber auch sehr eigene, individuelle Essgewohnheiten entwickelt. Man liebt scharf und intensiv gewürzte Gerichte. Aber nicht alles wird feurig gewürzt; viele Speisen (z.B. in Marokko) schmecken zart und mild. Zumeist bestimmen deftige Hauptgerichte und feine Desserts aus Nüssen und Datteln den Speisezettel. Weiter südlich, in Ost- und Westafrika, wird gerne mit Chilis gewürzt.
Harissa
Eine feurige, nordafrikanische Gewürzpaste, die vor allem für Eintöpfe und als Tischgewürz verwendet wird. Die Mischung eignet sich hervorragend zum Marinieren von Lamm, Fisch und Huhn vor dem Grillen.
Ras el-Hanout
Ras el-Hanout ist eine berühmte, marokkanische Gewürzmischung, die für Reis, Couscous und Eintöpfe gerne verwendet wird. Es gibt keine feststehenden Rezepturen, sondern die meisten Lebensmittelhändler stellen ihre eigenen Mischungen her. Ras el-Hanout bedeutet „Spitze des Ladens“, sie kann aus bis zu 25 verschiedenen Zutaten bestehen.
Tabil
Eine typisch tunesische Mischung. Tabil bedeutet eigentlich Koriander, aber meist bezeichnet man damit die komplette Mischung.
La Kama
Typische nordafrikanische Gewürzmischung aus Muskatnuss, Zimt, Gelbwurz (Kurkuma), Ingwer und schwarzem Pfeffer. Passt gut zu Suppen und deftigen Gerichten.
Berbère
Berbère entspricht in vielerlei Hinsicht dem indischen Masala. Es ist eine vielfältige, komplizierte Mischung, die nach dem Geschmack des jeweiligen Koches und je nach Gericht zusammengestellt wird. Sie wird in ganz Afrika, besonders in Äthiopien, gebraucht. Sie enthält meistens Chilis, Ingwer, Ajowan sowie Pfeffer und ist ein zumeist höllisch scharfes Universalwürzmittel. Alle weiteren Zutaten variieren und sind oft typisch für die jeweilige Region. Neben den schon genannten Gewürzen sind oft noch Kardamom, Koriander, Piment, Zimt und Gewürznelken in Berbère enthalten.
African Rub
Gewürzzubereitung aus Afrika! Eine afrikanische Gewürzmischung mit einer Vielzahl einzelner Gewürze für alle Arten von Fleisch, zum Braten und Grillen, auch zu Gemüse und Tomaten.
Chakalaka
Südafrika ruft! Chakalaka ist eine vielseitig anwendbare, säuerlich pikante Gewürzkomposition, die oftmals aus mehr als 20 Einzelgewürzen gemischt wird.
Zu den Zutaten gehören u. a. Tomaten, Karotten, Paprika- und Chilischoten, gebackene Bohnen und Weißkohl; als Gewürze kommen je nach Rezept noch Knoblauch, Pfeffer, Curry, Ingwer und Koriander zum Einsatz. Chakalaka wird traditionell serviert mit Brot oder als Beilage zu Bratwurst, Hähnchen und Grilladen von Lamm und Schwein. Um seinen feurigen Geschmack auszugleichen, wird es gelegentlich mit Amasi (saurer Dickmilch) serviert.
Heutzutage wird es aber auch in der westlichen Kultur als Gewürzzusatz in Kartoffelchips oder in Grillsaucen verwendet. Vor allem während der Fußball-WM 2010 brachten viele europäische und US-amerikanische Nahrungsmittelkonzerne Fertiggerichte mit Chakalaka-Aroma auf den Markt, so z.B. Pizzen, Chips, Fischkonserven, tiefgekühlte Reispfannen usw.
Rezept Harissa:
60 gr. getrocknete Chilis (Schärfe nach Geschmack)
2 Knoblauchzehen
2 TL Koriandersamen
1 TL gemahlener Kreuzkümmel (Cumin)
1 TL Kümmel
1 TL getrocknete Minze gerebelt
2 TL Olivenöl
Eine Prise Salz
Zubereitung:
Chilis entkernen, in kleine Stücke reißen und in warmem Wasser weich werden lassen. Abtropfen und zerstoßen. Knoblauch zerdrücken und mit den anderen Zutaten zu einer Paste verrühren. Fertig!
Rezept Tabil:
1EL Koriandersamen
1TL Kümmel
3 Knoblauchzehen
1TL getrocknete, zerstoßene Chilis
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Mörser zerstoßen und im Backofen bei etwa 100 Grad trocknen, anschließend im Mörser fein vermahlen. Fertig!
Veröffentlicht am 06.10.2017