Vanille - Geschichte der Königin der Gewürze und ihre Verwendung heute

Vanille – Die Königin der Gewürze

Vanille wird heutzutage von den Lateinamerikanern immer noch „Schwarze Blume“ genannt und wurde früher von den Spaniern sogar als die „Königin der Gewürze“ bezeichnet. Bei uns Deutschen gehört Vanille zu den beliebtesten Geschmacksrichtungen, vor allem wenn es um Eis geht, wenngleich dort viele gar nicht mehr die „Echte Vanille“ genießen. Neben dem hervorragenden Geschmack sind weiterhin ihre erotisierenden und heilenden Wirkungen bekannt.

Vanille - Die Königin der Gewürze

Geschichte der Vanille

Der lateinische Name „Vanilla planifolia“ stammt wohl vom spanischen Wort „vaina“ ab, welches „Scheide“ oder auch „Kapsel“ bedeutet. In der Verkleinerungsform (Diminutiv) heißt das Wort „vaina“  dann „vainilla“, was dem uns bekannten Namen „Vanille“ schon näherkommt. Das zweite Wort setzt sich aus „planus“ und „folium“ zusammen, was wörtlich übersetzt „flaches Blatt“ bedeutet. Bis in das 19. Jahrhundert wurde die Vanille in Apotheken in unterschiedlichsten Formen angeboten: als Aufguss, Abkochung, Tinktur oder auch in Pulverform.

Vanillepflanze um Baum gewickelt

Heilende Wirkung

Vanille wird zur allgemeinen Kräftigung des Organismus eingesetzt. Ihre stärkste Heilwirkung soll die Vanille jedoch bei Pilzbefall aufweisen. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften können daher bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Ekzemen hilfreich sein. Auch bei schweren Krankheiten wie Krebs und Alzheimer kann Vanille nach neuesten Studien vorbeugend helfen. So sollen antioxidative Substanzen aus der süßen Schote die DNA unserer Zellen schützen bzw. bei Alzheimer oxidative Prozesse im Gehirn aufhalten.

Inzwischen glaubt man sogar, dass manche Inhaltsstoffe der Vanille Signale an Krebszellen senden könnten, die, um es einfach auszudrücken, die Krebszelle in den Selbstmord treiben. Das Ganze ist momentan noch mit Vorsicht zu betrachten, ein Allheilmittel gegen Krebs und Alzheimer ist die Vanille natürlich nicht. Dafür ist aber bereits seit Jahrhunderten bekannt, dass sie sich höchst positiv auf strapazierte Nerven auswirkt. In der Aromatherapie verordnet man das kostbare ätherische Öl heute noch bei Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Depressionen.

Heilende Wirkung von Vanille

Vanille als Aphrodisiakum

Jetzt wird es aber Zeit auch noch die aphrodisierenden Wirkungen  der Vanille anzusprechen, welche z.B. schon den Ureinwohnern im alten Mexiko bekannt waren. Diese rieben sich mit der Vanilleschote ein, um ihre erotische Anziehungskraft zu erhöhen. Sie hat eben eine sehr belebende Wirkung auf die Geschlechtsorgane und wurde dafür gerne auch zur Anregung derselben eingenommen. Daher ist die Vanille auch als Parfüm heutzutage sehr beliebt. Die Duftessenzen der Vanille finden regen Einsatz in der Parfümindustrie. Zur Anlockung des männlichen Geschlechts sowie zur Steigerung der Liebeslust hat sich der Vanille-Duftstoff Vanillin sehr bewährt, was nach der Entdeckung der chemisch engen Verwandtschaft zu den natürlichen Sexuallockstoffen des Menschen niemand mehr verwundern wird. Und heute gibt es diverse Parfüms, Bodylotions, Shampoos, Duftkerzen etc. zu kaufen, denn Männer wie Frauen lieben den Duft der „Königin der Gewürze“.

Vanilleanbau

(Quelle: Pixabay)

Was hatte Moctezuma mit Vanille am Hut?

Moctezuma, der Aztekenfürst, soll süchtig nach Vanille gewesen sein. Vor 500 Jahren war er der mächtige Herrscher eines hoch kultivierten Reiches im heutigen Mexiko. Cacahuatl („bitteres Wasser“) nannte er den Schokoladentrunk, der aus Wasser, Kakaopulver, Gewürzen, eventuell ein wenig Honig und eben einem hohen Anteil Vanille (aztekisch: cacixanatl , „tiefgründige Blume“) bestand. Davon genoss der gute Mann, so ist es jedenfalls überliefert, täglich bis zu 50 Tassen! So richtig gesund war diese Menge letztlich sicherlich nicht unbedingt, zur Stärkung der Gehirnleistungsfähigkeit hat es aber sicher geholfen. Und eine Tasse davon konnte zumindest tatsächlich positiv munter halten. Als man allerdings später in Europa bedauerlicherweise für den besseren Geschmack die Trinkschokolade nicht mehr mit Wasser sondern mit Milch herstellte, nahm man dem einst gesunden Powerdrink leider annähernd alle positiven Eigenschaften.

Eine alte mexikanische Geschichte erzählt von einem hübschen Mädchen mit dem Namen Vanila und einem Jüngling namens Chocolatl. Ein böser Zauberer wollte die zarte Liebe der beiden verhindern und verwandelte das Mädchen in eine  Orchidee (Vanille) und den Jüngling in einen Baum (Kakao). Die Orchidee umschlang daraufhin in inniger Liebe den Baum und Ihrer beider Früchte vereinigen sich noch heute zu einem besonderen Getränk aus Schokolade und Vanille…

Vanille und Moctezuma

(Quelle: wikipedia.org)

Veröffentlicht am 17.01.2018

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