Ayurveda – Die gesunde indische Gewürzküche
Was ist Ayurveda?
Das Wort “Ayurveda” setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, zum einen aus “Ayur” = tägliches Leben und zum zweiten aus “Veda” = Wissen. Die Inder haben schon immer sehr viel Wert auf gutes, gesundes Essen gelegt und gelten als besonders gastfreundlich. Ein gesundes Essen sollte aus ihrer Sicht immer sehr viele verschiedene Gewürze enthalten und ein sinnliches Erlebnis sein.
In der alten indischen Lehre des Ayurveda geht es um die Heilung und Gesundheit aus der Natur. Hierbei geht es auch um das kosmische Zusammenspiel der fünf Elemente Raum, Erde, Luft, Wasser und Feuer, die sich wiederum im menschlichen Körper und Geist als die sogenannten drei Doshas wiederspiegeln. Hierbei handelt es sich um Pitta (Feuer und Wasser), Vatta (Luft und Raum) und Kapha (Wasser und Erde). Bei fast jedem Menschen gibt es ein vorherrschendes Dosha. Ziel des indischen Ayurveda ist es, dass die 3 Doshas im richtigen Einklang zueinander stehen. Nur so kann aus Sicht der indischen Gesundheitslehre die optimale Gesundheit eines Menschen erreicht werden.
Welche Rolle spielen die Gewürze in der Ayurveda?
Eine wichtige Rolle, um die Doshas in Einklang zu bringen, spielt die Ernährung. Jedes Gericht sollte möglichst sechs Geschmacksrichtungen enthalten und zwar scharf, süß, bitter, sauer, salzig und herb – ähnlich wie bei der traditionellen chinesischen 5-Elemente-Ernährungsphilosophie der heilenden Ernährung. Sowohl im indischen Ayurveda als auch in der chinesischen Heilkunst spielen Gewürze eine entscheidende Rolle, wenn es um den Erhalt der Gesundheit geht.
Es ist fast unglaublich, was schon die alten Inder über die heilenden Wirkungen von Gewürzen wussten. Nehmen wir nur mal den schwarzen Pfeffer als Beispiel. Die genialen Pflanzentüftler, wie sie oft liebevoll genannt werden, wussten schon vor Jahrhunderten um die entzündungshemmenden, fiebersenkenden und die immunstärkenden Eigenschaften des Inhaltsstoffs Piperin.
Sie waren und sind auch immer noch der Meinung, dass Gewürze vielen Krankheiten vorbeugen können, kleine Krankheiten geheilt und schlimme Krankheiten gelindert werden können.
Warum kommen so viele Gewürze aus Indien?
Die meisten klassischen Gewürze mögen und brauchen viel Wärme zum Wachsen. Die Malabarküste beispielweise, auch Pfefferküste genannt, ist von jeher „das Gewürzanbaugebiet“ in Indien. Hier liegt die Jahresdurchschnittstemperatur immerhin bei 28 Grad Celsius. Sie erstreckt sich über rund 650 km von Mangalore im Norden, über die gesamte Küste Keralas bis zum Kap Komorin an der Südspitze und bietet so viel Fläche für den Gewürzanbau.
In der Seefahrerstadt Cochin werden schon seit Urzeiten Gewürze gehandelt und von dort aus in alle Welt geliefert. Kerala wiederum gilt als Musterstaat Indiens und wird gerne als Wunder der Landwirtschaft betitelt, weil dort genügend Wasser zum Bewässern zur Verfügung steht. In den Gewürzbergen von Thekkady werden Pfeffer und Kardamom angebaut. Aber das ist noch nicht alles: Auch Bockshornkleesaat, Kurkuma, Ingwer, Kreuzkümmel, und Koriander stammen von dort.
Wie verwendet man indische Gewürze?
Indische Gewürze schmecken köstlich wenn sie in der Pfanne angeröstet werden bevor die nährenden Bestandteile dazu kommen. Sie können sowohl mitgekocht als auch beim Backen verwendet werden, auch Heißgetränke erfahren eine geschmackliche Verfeinerung.
Veröffentlicht am 24.03.2021